Koch-Team lässt nichts anbrennen

24.02.2013
Geschrieben von: LVZ, 16.2.2013

Falkenhainer Mittelschüler bereiten sich auf das Landesfinale des Erdgaspokals vor
 
Lossatal/Falkenhain. Die Falkenhainer Mittelschüler sind für ihre Kochkünste bekannt. Zum 13. Mal starten sie in diesem Jahr beim deutschlandweiten Schülerköche-Wettbewerb - dem Erdgaspokal. Der findet zum insgesamt 16. Mal statt - wenn auch in deutlich abgespeckter Form.
Männer an die Kochtöpfe! In der Mittelschule im Lossatal ist man emanzipatorisch auf einem guten Weg. Alle vier Mitglieder des diesjährigen Schülerkoch-Teams sind männlich. "Jungs essen und kochen gern", kommentiert Monika Kretzschmar, Hauswirtschaftslehrerin und langjährige Betreuerin der Falkenhainer Schülerköche, die Konstellation knapp. Sie wähle sich ihre potenziellen Kandidaten in den Neigungskursen aus, und in diesem Jahr sei die Wahl eben auf vier Jungs gefallen.
Diese sind Zehntklässler Pascal Schulz, der für Tischdekoration und Tisch-Ansage verantwortlich zeichnet und Carlo Füllmich aus der achten Klasse, zuständig für die Suppe. Den Knackpunkt bei seiner Vorspeise sieht der 14-Jährige, der sich zum ersten Mal dem Wettbewerb stellt, bei der Dekoration. "Damit steht und fällt das Gericht, weil die Kreativität sehr hoch bewertet wird", sagt der Schüler, der sich auch eine Zukunft in einer Restaurant-Küche vorstellen könnte. Hauptgerichts-Zubereiter ist Martin Steppomat aus der zehnten Stufe. Die Schwierigkeiten sieht er im Zeitdruck. "Ich bin aber optimistisch, schließlich habe ich im Vorjahr auch die Zeitvorgaben einhalten können", sagt der 16-Jährige. In Achtklässler Paul Schwarzes Zuständigkeitsbereich liegt das Dessert.
Bis zu 15 Mal wird sich dieses Team in den kommenden Wochen in der Schulküche zusammenfinden, um grünes Erbsenschaumsüppchen mit Brotklößchen als Vorspeise, pochierte Hähnchenbrust im Wirsingmantel mit Geflügelleber auf Linsengemüse zum Hauptgang und halbgefrorenen Schaum von weißer Schokolade auf Kaltem Hund zum Nachtisch zuzubereiten. Zwar steht den vier Teilnehmern dafür ein mit 18 Euro pro Menü höheres Budget als sonst zur Verfügung. Dafür sind die Rahmenbedingungen diesmal aus Sicht der Beteiligten um einiges ungünstiger. Während sich Falkenhains Schülerköche bisher in diversen Vorausscheiden "warmkochen" konnten, müssen sie sich nach dem Rückzug zweier Hauptsponsoren und der darauf erfolgten Abspeckung des sächsischen Vorentscheides Ende März gleich gegen zwei Teams aus Chemnitz und Dresden durchsetzen. Nur so gelangen sie ins Bundesfinale.
Und auch den sächsischen Startplatz musste sich das Falkenhainer Quartett nicht etwa erkochen, sondern bei Facebook "ervoten". "Dabei geht es nicht mehr um Kochkünste, sondern darum, wer die meisten Freunde und Sympathisanten hat", kommentiert der 16-jährige Martin das Prozedere. Entsprechend unsicher sei man sich hinsichtlich des eigenen Könnens. "Uns fehlt in diesem Jahr der Vergleich, wir wissen nicht so recht, wo wir stehen", so Kretzschmar, die erneut den Delitzscher Koch Jens Busch gewinnen konnte. "Ohne einen Fachmann, hat man keine Chance mehr", so die Team-Leiterin, deren Schützlinge sich im Schuljahr 2010/11 über die Vizemeisterschaft freuten.
Damit das diesjährige Team ähnlich erfolgreich abschneiden kann, bedarf es eines ausreichenden Trainings, um die Abläufe bis ins Detail zu automatisieren. "Allein in der Schule ist dies nicht zu bewerkstelligen, sprich die Jungs müssen auch zu Hause ran." Roger Dietze

Teamwork ist gefragt: Obgleich Martin Steppomat (l.) mit der Haupt- und Carlo Füllmich mit der Vorspeise alle Hände voll zu tun haben, müssen sie auch untereinander gut harmonieren, um im Zeitlimit zu bleiben.Foto: Roger Dietze
Das Auge isst mit: Bevor das Menü auf den Tisch kommt, ist es an Zehntklässler Pascal­ Schulz, den Tisch herzurichten.Foto: Roger Dietze


 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.