Lossatal/Falkenhain. Nur zwei Stunden (und keine Minute länger) hat das Team "Landköche" Zeit, um ein Drei-Gänge-Menü für vier Personen zuzubereiten und auf die Teller zu bringen. Eine lösbare, aber keine leichte Aufgabe für die jungen Kochtalente der Lossataler Oberschule. Schließlich haben sie einen Ruf zu verlieren. In diesen Tagen stimmen sie sich auf die erste Runde des 17. Schülerkochpokals ein, die nächste Woche Donnerstag startet.
"Wie gut liegen wir in der Zeit?", möchte Hauswirtschaftslehrerin Monika Kretzschmar von ihren vier Schützlingen wissen. "Eine Viertelstunde drüber", ruft Carlo Füllmich über Pfannen und Kochtöpfe hinweg. Kein Problem, noch wird geprobt. Da stehen mehr der Spaß und die Lust am Kochen im Vordergrund.
Carlo ist gerade dabei, die aufwendige Vorspeise zu arrangieren. Herzhaft verbackene Molkestücke mit Äpfeln will er der fachkundigen Jury am 12. Dezember auftischen und brät dafür den Grillkäse in der Pfanne an. Mitschüler Paul Schwarze, der ebenfalls das zweite Mal dabei ist, stellt derweil sein Kochgeschick bei der Zubereitung des Desserts unter Beweis. Das besteht aus Honig, Nougat und Marzipan, so viel sei verraten.
Und Melissa Schimkus aus der zehnten Klasse steht zwischenzeitlich vor der Aufgabe, ein delikates Borstenvieh auf die richtige Betriebstemperatur zu bringen. Dafür muss sie das Schweinefilet in heißem Wasser pochieren. In den Töpfen nebenan garen derweil die Belugalinsen und die gelbe Zucchini. "Melissa ist sehr flink", lobt Monika Kretzschmar. Schnelligkeit ist gefragt, denn es steht noch eine mit Lachs gefüllte Biskuitrolle auf dem Speiseplan.
Das diesjährige Motto lautet: "Alles aus Teig - herzhaft und süß!" Die Zutaten - ob Obst, Gemüse oder Kräuter - dürfen nicht über 20 Euro kosten. Die raffinierten Rezeptideen hat sich Küchenmeister Jens Busch aus Hohburg ausgedacht. Seit mehr als zwölf Jahren sind er und Monika Kretzschmar ein eingespieltes Team. Sie konnten 2006 sogar den Bundessieg nach Falkenhain holen. "In den vergangenen Jahren sind die Gerichte anspruchsvoller geworden. Der Trend zu regionalen Zutaten setzt sich immer mehr durch", sagt Jens Busch.
Während Melissa, Paul und Carlo schnippeln, brutzeln und mit dem Kochen ihrer appetitlichen Gourmet-Happen beschäftigt sind, verbringt Jannis Schneider viel Zeit in der "Ideenküche" und feilt an der Tischdekoration. Am Wettbewerbstag wird das Menü zusammen mit rustikalen Requisiten wie einer historischen Brotschneidemaschine und einem alten Milchkrug angerichtet. Typisch ländlich eben. "Es sollte alt, aber doch auch modern aussehen", erklärt Jannis die Gestaltungsidee dahinter.
Letztlich muss das Konzept auch bei der Jury Anklang finden. Die achtet nicht nur auf die Kochkünste, sondern auch auf Teamarbeit und Sauberkeit. Konkurrenz müssen die Oberschüler in der ersten Runde nicht fürchten. Wenig später wird noch ein zweites Mal gekocht. Erst dann entscheidet die Punktzahl, ob sie ins sächsische Landesfinale einziehen. Benjamin Winkler